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Zwei Geschichten und ein Bild zum Irak-Krieg

Unter Bösen ist der Böseste der Gute

März 2003
(und auch 2004 noch aktuell)

 
       
 
     

 

1. Enrüstet Euch - Warum gehen wir überhaupt demonstrieren?

2. Mama, erklär mir den Irak-Krieg!

3. Bush's Mailbox während des Irak-Krieges


Entrüstet Euch - Warum gehen wir überhaupt demonstrieren?

Entrüstet Euch

Ich mag sie oder auch irgendwie nicht: diese beliebteste Frage - vor, nach und während Demonstrationen. Diese Frage mit dem berühmten Nebensatz:
"Was ist der Sinn, auf die Straße zu gehen, das ändert doch sowieso nichts?"
Ich halte mich nie mit zu langem Herumphilosophieren darüber auf, ob eine Antikriegsdemo etwas bringt oder nicht, ob sie wirklich etwas ändert oder nicht. Ich lasse mich nicht von dem immer angehängten Nebensatz der Sinnesfrage in meiner Überzeugung umstimmen.
Ändert es doch so viel.
Allein schon bei mir ändert sich etwas. Weiß ich doch, daß ich nicht allein bin.
Bei den anderen 499.000 Demonstranten am 15. Februar in Berlin passierte das selbe. Jeder der vielen Demonstranten zeigte allen anderen, daß er etwas zu sagen hatte, daß er nicht allein sein wollte - und war.
Und alle 500.000 zusammen
sprachen mit einer Stimme zu den verbliebenen 80.000.000 Deutschen, die aus verschiedensten Gründen ihre Stimme nicht erheben konnten/ wollten bzw. erhoben, sie sprachen mit einer Stimme, die von einem einzelnen nie hätte erhoben werden können.
Und alle 500.000 zusammen
sprachen mit einer Stimme zu den anderen Millionen Demonstranten (allein in Europa) an dem selben Tage in Madrid, London, Rom und vielen vielen anderen Städten.
Und die Millionen Menschen an diesem Tage sprachen zu ihren Mitmenschen und für diese.
Und die ganze Welt erfuhr davon.
Und die ganze Welt erfuhr eine Entrüstung einzigartigen Ausmaßes.

Und das, bitteschön, soll nichts geändert haben? Dieser Tag soll gewesen sein wie jeder andere leicht bewölkte zu Zeiten sonnige Samstag im Jahr? Still und friedlich, ein nachmittäglicher Spaziergang nach den Mittagsnachrichten, in denen wieder EIN Mensch ALLEN von Krieg erzählte, als wollten ALLE das hören und glauben? An diesem Tage waren nicht jene Ziel rüstiger Erklärungen, die als Einzelne keine so laute Stimme erheben konnten - an jenem Tage wurde Sender zu Empfänger und die Empfänger zu Sendern IHRER Meinung, IHRER Nachricht an die lauten mächtigen Rüstigen in kärglich-kläglicher Unterzahl.

Die friedliche Entrüstung der Menschen zeigte den kriegerisch gerüsteten, wie man es richtig macht. In einer Gemeinschaft, in der Jung und Alt, Menschen aller Lager und Meinungen, Menschen mit allen erdenklichen Unterschieden Hand in Hand ENTRÜSTUNG praktizierten - in einer solchen Gemeinschaft zeigte sich, daß genau das möglich ist - und menschlich.

Und?
Der Krieg kam doch.
Doch dieser Krieg wird in der Geschichte immer als ein Krieg bezeichnet werden, den Millionen Menschen in einer bisher ungekannten Mehrheit und Einigkeit entschieden ablehnten.
Und das ändert eine Menge!

 

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Mama, erklär mir den Irak-Krieg!


Das ist gar nicht so schwer! Also, da hätten wir in einem Sandkasten auf der einen Seite ALLE und auf der anderen Seite zwei böse Buben. Da sagte der große böse Bube mit einer großen glänzenden Schippe und dem riesigen bunten Sandkipper zum kleinen bösen Buben "You wanted to kill my daddy, and überhaupt, you have lots of Schippen versteckt and nen großen Sandkipper." Antwortete der kleine böse Bube: "Ja klar, hab ich ja von Dir!" und zeigte auf sein winziges Schippchen und den alten, kaputten, kleinen Sandkipper, mit dem er gern auch einmal die Sandburgen der Kinder in seiner Nähe überfuhr. Das hatte er beim großen bösen Buben gesehen, der mit seinem riesigen bunten Sandkipper und der großen Schaufel ständig für Ordnung im Sandkasten sorgte, was schließlich dazu geführt hatte, daß das zwar ALLE doof fanden, aber doch EINIGE nachmachten.
"Du bist böse," sagte der große böse Bube zum kleinen bösen Buben, "gib sofort Deine schrecklichen Spielgeräte her, sonst mache ich Deine ganze Burg kaputt und die Deiner Freunde auch!" Da sagten ALLE, daß das nicht ginge, und das sagten sie ganz laut.
Doch der große böse Bube fuhr schon mit seiner Riesenschippe und dem mächtigen Sandkipper ganz dicht an die Sandburg vom kleinen bösen Buben, sofern man noch von einer Burg sprechen konnte, denn sie war schon sehr kaputt. So wie der alte kleine Sandkipper und das winzige Schippchen, vor denen der große böse Bube Angst hatte.
ALLE sagten, ihr sollt doch nicht streiten, wir helfen Euch, das Problem zu lösen!
"Ich will ihm ja nicht wirklich die Burg kaputtfahren, nur Angst machen!" sagte der große böse Bube und fragte ein paar andere kleine Buben, ob sie bei dem Spaß mitmachen wollten. Doch obwohl ALLE das richtig gemein und ungezogen fanden, fanden sich noch einige, die mitmachen wollten.
Der große böse Bube jedoch merkte, daß es NIEMANDEM gefiel, was er dort tat. Also versuchte er, ganz VIELE zu überreden.
Da sagten ALLE, they were not convinced. Da man Dumme überreden kann, Weise aber überzeugen muß, gab der große böse Bube es gleich auf. Er fand einfach keine Dummen, die er mit Süßigkeiten zu Dummheiten überreden konnte, und überzeugen - das konnte er nicht.
KEINER wollte mitmachen. Da wurde der große böse Bube immer wütender und beschmiß ALLE mit Sand.
Dann sagte er zum kleinen bösen Buben, der solle sofort aus dem Sandkasten laufen, damit er die Burg besser kaputt machen könne. Der kleine wollte aber nicht weg und da meinte der große böse Bube, er wisse nun keinen Ausweg mehr.
Gerade als ALLE noch etwas wie "ungerecht" oder "Halt, Moment!" rufen wollten, überfuhr der böse große Bube mit dem neuen bunten Sandkipper alles und stampfte so sehr mit der großen glänzenden Schippe auf der Erde herum als wolle er sie für eine neue McDonalds-Filiale vorbereiten. So machte er das immer. Das Aufräumen der vielen kaputten Teile, das Überharken des zerstampften Sandes und die neue Schippe für den großen bösen Buben mußten ALLE besorgen, denn das konnte der große böse Bube nicht. Er sprach immer noch von den Guten, von Ruhmreichtum und von Ausweglosigkeit aus dieser Situation.

Doch NIEMAND glaubte mehr, daß der große böse Bube es je anders gewollt hatte...

Und ich glaubte zu verstehen.

 

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Um einen Blick in Bushs Mailbox während des Irak-Krieges zu werfen, folgenden Bildausschnitt klicken:

(Herkunft der Abbildung unbekannt)

 

 

War das zu ernst,
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